Wir trauern!

 

 

Am 18. September 2023 verstarb nach schwerer Krankheit unser
Trompeter Heinrich „Henry“ Huke. Wir werden ihn nie vergessen.

 

Wir trauern um unseren Trompeter Heinrich „Henry“ Huke (14.02.1959-18.09.2023). Ein Jahr lang haben wir versucht, den Verlust emotional und musikalisch anzunehmen. Es gelingt kaum. Denn Heinrich „Henry“ Huke war schwarz/rot Atemgold 09 und schwarz/rot Atemgold 09 war Heinrich „Henry“ Huke. Er fehlt. Er war seit der Gründung eine gestaltende Kraft im sozial-musikalischen Gefüge der Kapelle.

 

Seine musikalischen Vorbilder reichten beim Trompetenspiel von Miles Davis über Maynard Ferguson bis zu Herb Albert, stilistisch galt die Präferenz dem Ska und dem Soul. Die Gründungsformation von schwarz/rot Atemgold 09 ist seit Beginn der 1980er Jahre mit ihm an den musikalischen wie gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen. Wir haben gemeinsam geübt und gefeiert. Wir haben ihn geliebt. Wir haben mit ihm in WGs zusammengelebt. Wir haben zusammen bei Willi Raschke an der Uni Dortmund in der Big-Band gespielt. Wir haben von ihm gelernt, wie wir Bundeswehrschlafsäcke so rollen, dass sie in die dafür vorgesehene Schutzhülle passen, während wir gleichzeitig gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Ostwestfalen-Lippe demonstrierten.

 

Der gelernte Ingenieur Heinrich „Henry“ Huke war 1997 das Rückgrat bei der Planung und Organisation des Festivals „Volle Kanne“. Auch der Titel des Festivals im Ruhridiom „Volle Kanne“, zu dem europäische Blaskapellen nach Dortmund und ins Ruhrgebiet kamen, war seine Idee. Als endlich alle Schlafplätze, Toilettenwagen, Duschcontainer und Stromaggregate organisiert und aufgestellt waren und das Festival seinen Lauf nehmen konnte, lernte er Anna Kruljac kennen, die Posaunist Johannes zur Unterstützung des Festivalteams aus Essen mitgebracht hatte. Heinrich und Anna wurden ein Paar und machten aus der Lohnhalle von Zeche Bonifacius in Essen-Kray das „Hotel Alte Lohnhalle“, ein Place to Be für Reisende ins Ruhrgebiet. „Musik war seine Liebe und seine Seele, die Lohnhalle war sein Kind und sein Stolz“, sagt Anna.

 

Heinrich „Henry“ Huke hat Stücke für schwarz/rot Atemgold 09 arrangiert, die zur DNA der Band geworden sind wie „Sweet Dreams“ von den Eurythmics oder „A Message to you Rudy“ von den Specials. Dazu gehört auch „Oye Como Va“, mit dem wir als Samba-Band der legendären „Schnappviecher“ aus dem Vest Recklinghausen den Karneval der Kulturen in Berlin rockten. Spielen wir seine Arrangements auf den Straßen, Plätzen, Bühnen dieser Welt, so ist Heinrich bei uns.

 

Heinrich „Henry“ Huke hat unermüdlich neuen Bandmitgliedern den Spirit und das Anforderungsprofil der Blaskapelle vermittelt: Gefühl, Rhythmus, Abläufe, Spielfreude und unbedingte Spaßbereitschaft. Er hat sie gelassen in den Kosmos von schwarz/rot Atemgold 09 und unseren Ruhrskaworldjazzbrass eingeführt. Schaffen wir es, dies in seinem Sinne weiter zu tragen?

 

 

Hier bespricht Heinrich „Henry“ Huke 2022 seine Stimme von „Whisperig Desert“mit dem Komponisten Andreas Ruhnke im Studio. Es wird Henrys letzte live Einspielung sein.

 

Heinrich mit Schal und Pork Pie im Stadion seines Lieblingsvereins BVB 09 beim Festival „Eine Welt“, 2015.

Probe des Programms für die Ruhrfestspiele 2013 "Aufbruch und Utopie".

Probe des Programms für die Ruhrfestspiele 2013 „Aufbruch und Utopie“.